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Rollei XF 35

Ein Freund, dessen Mutter gestorben war, brachte mir aus ihrem Nachlass diese Kamera vorbei. Er wollte sie eigentlich wegwerfen, erinnerte sich dann aber, dass ich für Kameras etwas übrig habe.

Die Kamera tat zunächst nichts; das lag aber nur an der verbrauchten Quecksilberbatterie PX 625. Mit einer Batterie aus einem alten Belichtungsmesser klappte es dann. Jemand, der keine unverbrauchte Quecksilber-Batterie auftreiben kann, muss zu einer MRB 625 greifen, die es für rund 8 Euro im Fotoladen oder im Versandhandel gibt. Oder man besorgt sich einen Adapter, der die 1,55 Volt einer Silberoxidbatterie auf die 1,35 Volt der PX 625 herabsetzt.

Nun ist diese Kamera als Billigkamera verschrien. Aber so schlimm ist es nicht. Sie ist aus Metall gefertigt, liegt schwer in der Hand und wirkt zuverlässig: kein Plastikspielzeug. Der berühmte Name des Zeiss-Objektivs "Sonnar" lässt Gutes ahnen. Ein Schnittbild-Entfernungsmesser soll dafür sorgen, dass man scharf einstellt. Bei bestimmten Motiven und Lichtverhältnissen sieht man das Doppelbild allerdings nicht gut; eben keine Leica. Aber die kurze Brennweite (40 mm) sorgt für große Tiefenschärfe. Eine Belichtungsautomatik soll einem die Sorge der richtigen Belichtung abnehmen. Um die Automatik zu überlisten, bleibt kein anderes Mittel, als die DIN- bzw. ASA-Einstellung zu verändern.

Ich konnte nicht widerstehen, einen Fotospaziergang zu machen, um zu sehen, ob sich die Versprechen der Kamera erfüllen. Sie hat gut funktioniert. Ich habe am nächsten Tag noch einen Film belichtet und dann die Kamera bei Ebay eingestellt. Sie war sofort verkauft. Und ich bin froh, dass ich sie los bin: nicht weil sie so schlecht ist, sondern weil ich keine Anhäufung sogenannter Kompaktkameras bei mir zu Hause haben will.

> Anleitung für die XF 35 in englischer Sprache (850 KB)
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